Am 5. Mai 2019 verstarb nach längerer Krankheit unser langjähriger Kunstradtrainer, Vereinsvorsitzender und guter Freund Friedrich "Frieder" Schiele im Alter von 83 Jahren.
Nachruf auf unseren Frieder Schiele anlässlich der Beerdigung am 15.5.2019:
"Wenn die Kraft versiegt, die Sonne nicht mehr wärmt, der Schmerz das Lächeln einholt, dann ist der Ewige Frieden eine Erholung. "
Dies dürfte ein kleiner Umriss des Daseins von Friedrich Schiele, vor allem in den letzten Monaten seines Lebens wiederspiegeln. Sein Wirken im Verein lässt sich mit dem Zitat von Herrmann
Gmeiner, dem Gründer der SOS Kinderdörfer trefflich beschreiben:
„Alles Große in dieser Welt geschieht nur, weil jemand mehr tut als er muss“
Seine aktive sportliche Laufbahn begann Frieder Schiele 1949 als „Frisch Auf“ der Gruß der Fahrradfahrer und Solidarität als Grundlage für den Verein galt.
Sein persönlicher Ausspruch, niedergeschrieben in einem Zeitungsinterview, anlässlich seines 70 Geburtstages: „Es begann mit alten Saalmaschinen im Saal des Gasthauses Kellerhaus im oberen
Stock, eingekeilt vom Bettenlager, in die wir gerne geplumpst sind“.
Begleitend zum aktiven Radball- und Kunstradfahren, übernahm er mit nicht einmal 20 Lebensjahren im Jahr 1955, Verantwortung als Trainer und übte diese Tätigkeit im Kunstradsport über 60 Jahre
mit erheblichen Zeitaufwand im Training sowie als Betreuer bei Wettkämpfen aus. Für dieses Engagement verlieh ihm der Verein 2015 die Ehrentrainerwürde.
Als erfahrener Coach beschrieb er die Anforderungen an erfolgreiche Kunstradakteure. Zitat aus dem genannten Interview:
"Man darf keine Angst haben, muss beweglich sein, turnerisch was mitbringen und Durchhaltevermögen haben".
Mit akribischer Arbeit und Sachverstand wurden in seiner Trainerzeit ganze Generationen in Hofen nicht nur für den Kunstradsport begeistert, sondern ihm ist es mit zu verdanken, dass der
Verein in der Vereinschronik im 4-er Damenreigen 1970 einen Deutschen Meistertitel im Kunstradsport ausweisen kann.
Darüber hinaus war Frieder im Verein zusätzlich noch multifunktional tätig. Beispielhaft parallel zur Trainertätigkeit als 2. Vorsitzender des Vereins von 1967-1979 und anschließend als 1.
Vorsitzender des Sportausschusses bis 1983. Zahlreiche Ehrungen auch außerhalb des Vereins wurden ihm deswegen zu teil.
Als besondere, zusätzlich zu den Ehrennadeln der Sportverbände, darf die ihm 1991 anläßlich der Sportlerehrung in Aalen, verliehene Ehrenschale des Stadtverbandes der Sporttreibenden
Vereine der Stadt Aalen angesehen werden.
Durch seine heimtückische Krankheit konnte er seit nahezu drei Jahren nicht mehr am Vereinsleben aktiv teilnehmen. Die Freitagsturner, die Freitzeitradler im Radtreff sowie Sportler der Halle,
haben ihn sehr vermisst. Es war ihm auch nicht mehr vergönnt, persönlich seine Ehrung zur 70 jährigen Mitgliedschaft im Radfahrbund Solidarität, anläßlich der diesjährigen
Mitgliederversammlung entgegenzunehmen.
Heute gilt es Abschied zunehmen von einem Vorbild im ehrenamtlichen Engagement. Über 2/3 der 94-jährigen Geschichte des Vereins wurden durch sein Wirken geprägt. Der RKV- Hofen 1925 e.V. ist ihm
zu großem Dank
verpflichtet, wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
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