Am 02.07.2022 fand in Darmstadt das Finalturnier zum Deutschlandpokal der Altersklasse U23 im Radball statt. Für den RKV-Hofen hatten sich Dennis Berner und Magnus Öhlert in den vorangegangenen Qualifikationsturnieren souverän durchsetzen können. Allerdings musste Dennis Berner mit Handycap beim Finale antreten, eine nicht verschiebliche OP vierzehn Tage vor dem Finale ließ die Erwartungen der Hofener nicht in den Himmel wachsen, da Genesung und Trainingsrückstand sicherlich ihren Tribut verlangen.
Die Gruppenphase war mit den vermeintlich leichteren Gegnern aus Ginsheim und Kemnat besetzt, das ebenfalls im nationalen U23 Kader spielende Team aus Bilshausen konnte verletzungsbedingt nicht antreten, scheinbar nur eine Pflichtübung was die Begegnung gegen Ginsheim scheinbar zeigte, ein zu keiner Zeit gefährdeter 5:1 Sieg spülte die ersten drei Punkte auf das Hofener Konto. Auch gegen Kemnat lief die erste Halbzeit wunschgemäß. Ein 3:1 Vorsprung und die eigentlich sichere Kontrolle des Gegners ließen auf die volle Punktzahl in der Gruppenphase hoffen. In der zweiten Halbzeit war Hofen jedoch nicht auf dem Posten. Ungenaue Torschüsse wurden durch direkte Gegentreffer abgestraft und zu allem Übel verunglückte ein zurückgespielter Ball zum Eigentor für Hofen, so dass sich Berner / Öhlert plötzlich mit 3:5 im Rückstand sahen, der Anschlusstreffer zum 4:5 war letztlich noch Ergebniskosmetik. Dennoch war das Minimalziel, die Halbfinalspiele zu erreichen, gemeistert. Die zweite Gruppe hatte der letztjährige Deutschlandpokalgewinner, die Gebrüder Lehmann aus Großkoschen, ohne Punktverlust erreicht und so stand Hofen einem möglicherweise übermächtigen Gegner entgegen. Die erste Hälfte der Begegnung war durch Offensives Spiel beider Mannschaften geprägt, eine heftige – wenn auch unabsichtliche - Kollision vor dem Großkoschener Tor brachte Magnus Öhlert eine gelbe Karte ein. Die weitere Begegnung wurde hart aber insgesamt fair ausgespielt. Großkoschen kam stark auf und führte zur Halbzeit bereits mit 1:4, der Tiefpunkt der Hofener Moral war erreicht. Nach der Halbzeitpause zeigten Berner / Öhlert aber, dass die beiden kein Spiel verloren geben. Wie ausgewechselt spielten die beiden ihr Spiel des Tages, Großkoschen hatte zwar den ein oder anderen Torschuss, konnte aber keinen Ball mehr im hofener Gehäuse versenken. Hofen kam ein ums andere Tor heran, um zwanzig Sekunden vor Spielende noch den Ausgleichstreffer zu erzielen. Für die K.O. Runde bedeutete dies direktes Viermeter Schießen. Nach der Regel hat jeder Spieler zwei Strafstöße auszuführen. Dennis Berner konnte für Hofen gleich den ersten Strafstoß von Großkoschen parieren, alle anderen Hofener und Großkoschener Penalties gingen ins Netz, so konnte sich Hofen mit 8:7 durchsetzen und das Finale von 2020 gegen den Sieger des zweiten Halbfinals – Darmstadt – wiederholen.
Hier lief das Spiel aber keineswegs so ausgeglichen, wie vor zwei Jahren. Darmstadt konnte schnell durch einen sehr gut ausgeführten Eckball und ein platziert aus dem Spiel geschossenes Tor in Führung gehen, bei Hofen zeigten sich jetzt die Schwächen, die aus der Verletzungspause resultierten. Abspielfehler und zu schwach oder zu wenig platzierte Schüsse wurden von Darmstadt sofort als Chance verwertet und so konnte man im Finale leider kein Wort um den Sieg mitreden. Darmstadt gewann das Spiel letztlich mit 2:7 und wurde damit zum zweiten Mal vor Hofen Deutschlandpokalsieger U23.
Beide Mannschaften haben sich allerdings regulär für die am 17.09.2022 in Hofen stattfindende U23 Radball-Europameisterschaft qualifiziert, an der Hofen als Team Deutschland 2 in Gruppe 2 gegen die Mannschaften aus der Schweiz, Frankreich, Albanien, und Tschechien antreten wird.
Text Franz Öhlert / Bilder Nadine Klar